Die Mailänder Möbel-Designwoche hat auch dieses Jahr zahlreiche Neuentwicklungen in den Bereichen Möbel, Licht und Textil präsentiert. Eindeutige Design-Trends waren dabei nicht auszumachen, aber der Megatrend ist Nachhaltigkeit: dabei reichen die Aktivitäten von echten Innovationen bis zum Greenwashing, also einer behaupteten Nachhaltigkeit.
Dieses Jahr haben wir für einen Kunden in der Messe- und Ausstellungsbranche das Ausstellungskonzept in Mailand etwas genauer untersucht. Dabei fällt auf, dass sich die Aussteller immer mehr vom klassischen Ausstellungskonzept entfernen. Dieses Jahr hat die Messe in zwei Formaten stattgefunden: die traditionelle Messe mit vorwiegend Italienischen Anbietern.
Als zweites gab es den Super Salone. Da waren einige der prominentesten Fabrikanten mit einem Stand vertreten. Der Super Salone war aber eigentlich keine Ausstellung sondern eine Wand mit ein paar Produkten. Die eigentliche Produktpräsentation fand verstreut in der City statt, dies in eigenen Showrooms, in Museen oder schönen Mailänder Villen.
Die ganze Innenstadt war belebt, die Restaurants gut besetzt und es gab sogar Stau und eine Knappheit von Taxis. Also scheint der Impact auch für andere Industrien spürbar. Die in der Schweiz sesshafte Architektur-Plattform Architonic hat die HotSpots zusammengestellt. Gründer Tobias Lutz meinte im Gespräch, er gehe davon aus, dass dieses dezentrale Format auch in Zukunft gelebt werde.
Für die Zukunft der Messebranche - und für unseren Kunden - könnte das bedeuten, dass die Messe-Formate agiler werden, dezentral, mobil und integriert in einen städtischen Kontext. Auch das Erlebnis Messe steht vor dem Wandel!
Renè Walpen