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Nachhaltigkeits-Zertifikat - ja oder nein?

Geschrieben von Matthias Müller | Sep 23, 2021 8:10:09 AM

Der Vorteil eines Nachhaltigkeits-Zertifikats ist zugleich dessen Nachteil: es zwingt ein Unternehmen dazu, bestimmte Standards einzuhalten. Und in spezifischen Fällen kann die Einhaltung des Standards wenig Sinn machen oder viel, zum Teil wenig zielführenden Aufwand verursachen.

Beispiel: manche Zertifikate greifen in die Unternehmens-Governance ein und machen zum Beispiel Vorschriften zur Diversitäts-Politik, verlangen die Einführung eines Ombudsmann, etc. Für Startups zum Beispiel kann das zu einer Aufblähung der Bürokratie führen.

Wir denken, dass Transparenz wichtiger ist als Zertifizierung. Die Unternehmen sollten zum Beispiel jederzeit die Lieferkette offen legen können und über die ökologischen Auswirkungen ihrer Produktion und der Produktion der Lieferanten Bescheid wissen. Und natürlich sollte jedes Unternehmen darauf achten, dass in der gesamten Lieferkette Löhne bezahlt werden, die zum Leben ausreichen.

Wer Mühe mit der Transparenz hat, der wird Mühe mit der Zukunftsfähigkeit haben.

Für einen Kunden überlegen wir gerade, welches die Minimalkriterien sind, um Lieferanten zu evaluieren. Wir denken dabei an eine ökologische Produktion (Energieverbrauch und Anteil erneuerbare Energien sowie Giftigkeit der Substanzen), an soziale Standards (Bezahlung von existenzsichernden Löhnen, keine Gesundheitsgefährdung) und gesellschaftliche Verpflichtung (keine Steuerhinterziehung, keine Korruption).

Was denken Sie: sind das Kriterien, die für eine Basis-Evaluation Sinn machen?

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